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Gegründet vom Verbraucherzentrale Bundesverband und seinen Mitgliedsorganisationen
Grafik mit Frau großem Smartphoone, Münzen und Blättern

 

Ausschreibung Projektförderung

Finanzielle Verbraucherbildung für Jugendliche

 

Die Deutsche Stiftung Verbraucherschutz unterstützt Projektvorhaben mit dem Ziel, Verbraucherschutz und Verbraucherinformation bundesweit zu fördern. Einen Schwerpunkt ihrer Förderaktivitäten bildet die Stärkung von Konsum- bzw. Alltagskompetenzen bei Kindern und Jugendlichen. Mit dieser Ausschreibung ruft die Stiftung antragsberechtigte Organisationen und Verbände dazu auf, Projektanträge zur Förderung finanzieller Verbraucherbildung junger Menschen einzureichen – insbesondere derer, die einem erhöhten Risiko von Überschuldung ausgesetzt sind.

Die Ausschreibung richtet sich an: Förderberechtigte Organisationen (Verbraucherzentrale Bundesverband e. V., Verbraucherzentralen, Mitgliedsverbände des Verbraucherzentrale Bundesverbandes e. V.). Die Antragsfrist endet am 17. Mai 2024.

 

Hintergrund

6,7 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter 30 Jahren gelten 2023 als überschuldet – dabei handelt es sich um die einzige Altersgruppe, bei welcher der Trend steigt.  Finanzierungsmöglichkeiten wie buy now – pay later, verheißungsvolle Kreditangebote bzw. eine Vielzahl an Bezahlvarianten erleichtern jungen Menschen das Konsumieren „auf Pump“. Während sich 93 Prozent der Jugendlichen die Auseinandersetzung mit den Themen Geld und Finanzen im Schulunterricht wünschen , erfahren nach einer forsa-Umfrage allerdings nur 25 Prozent der jungen Menschen eine Sensibilisierung für den finanziellen Verbraucheralltag im Rahmen der schulischen Bildung.  Die übrigen jungen Konsument:innen schöpfen ihr Wissen und ihre Erfahrungen aus Familie, Peergroup und den sozialen Medien. Damit entscheidet nicht selten der soziale Hintergrund über Finanzkompetenz und die damit verbundenen Folgen.

So fehlt Jugendlichen aus einkommensschwachen Familien meist nicht nur ein finanzielles Sicherheitsnetz bei kleineren Schulden sondern i.d.R. unterscheidet sich auch der vorgelebte alltägliche Umgang mit Finanzen von dem einkommensstärkerer Familien: Ersparnisse sind keine Selbstverständlichkeit, Kredite müssen häufiger in Anspruch genommen werden, die Hemmschwelle Schulden aufzunehmen ist gezwungenermaßen eine deutlich niedrigere.  Aspekte wie diese machen junge Menschen aus finanziell und anderweitig benachteiligten Hintergründen noch vulnerabler für eine langanhaltende Verschuldung. Gleichzeitig besteht eine besondere Anfälligkeit, Scamming und Versprechungen zum „schnellen Geld“ in den sozialen Medien zum Opfer zu fallen.

Vor diesem Hintergrund möchte die Deutsche Stiftung Verbraucherschutz ein Projekt fördern mit den Zielen

  • den Zugang zu finanzieller Verbraucherbildung für junge Menschen zu ermöglichen und insbesondere benachteiligte Jugendliche zu inkludieren,
  • sie mit Wissen, dem Verständnis um ökonomische Zusammenhänge und Handlungskompetenzen fit für einen selbstbestimmten und kritischen Umgang mit den eigenen Finanzen zu machen und
  • das Risiko vor folgenschwerer, langanhaltender Verschuldung zu reduzieren.

 

Gegenstand der Förderung

Gegenstand der Förderung ist die Umsetzung eines bundesweiten Projekts, das junge Verbraucher:innen für ihren finanziellen Konsumalltag sensibilisiert. Dabei sollen auch diejenigen Jugendlichen erreicht werden, denen der Zugang zu finanzieller Verbraucherbildung aufgrund gesellschaftlicher Benachteiligung erschwert ist. Das zu fördernde Projekt kann im schulischen und außerschulischen Bereich stattfinden – letzteres ist wünschenswert.

 

Inhalte

Folgende Themen und Kompetenzen können im Projekt aufgegriffen werden. Dabei geht es nicht um Vollständigkeit, sondern um Anregungen und Impulse.

  • Finanzielles Allgemeinwissen aufbauen (u.a. zu Budgetplanung, Bankkonten, Krediten, Online-Shopping, Verträgen, Schulden und Risiken)
  • Finanzielles Allgemeinwissen auf eigene Konsumentscheidungen anwenden können
  • Ökonomische Zusammenhänge verstehen
  • sich der sozialen ökologischen und ökonomischen Auswirkungen des eigenen Konsum- und Finanzhandelns bewusst sein (als Teil nachhaltiger Entwicklung)
  • Faustregeln zur Vermeidung von Verschuldung kennen
  • vorausschauend mit dem eigenen Geld umgehen können
  • Risikobewusstsein entwickeln (z.B. für Ratenzahlungen, Buy now pay later-Angebote, Kreditangebote)
  • Finanzangebote kritisch hinterfragen können und Bewusstsein für Anbieterinteressen entwickeln
  • seriöse von unseriösen Finanzinformationen unterscheiden können, Sensibilisierung für Betrugsmaschen und Scamming, kritische Betrachtung von Finfluencing in den sozialen Medien
  • sich unabhängige, verlässliche Informationen beschaffen können (z.B. von Hilfsangeboten wie Schuldnerberatungen wissen)

 

Format

Die Wahl des Projektformates obliegt der antragstellenden Organisation. Dabei sollen die geplanten Maßnahmen entweder die genannte Zielgruppe direkt oder indirekt erreichen, ein Modellformat entstehen oder ein auf Dauer ausgerichtetes Instrument entwickelt werden, das auf die o.g. Ziele einzahlt. Wichtig ist, dass die Zielgruppe in ihrer Lebenswelt angesprochen und abgeholt wird. (Impulse: Multiplikatoren-Programm für Sozialarbeiter:innen, Social-Media-Projekt, Finfluencing-Kampagne, Konzeption einer Veranstaltungsreihe für Jugendliche, Entwicklung eines Tools zum Erkennen von Scamming zum etc.)

Das Projekt soll eine größtmögliche Wirkung erzielen. Vor diesem Hintergrund, kann das Vorhaben entweder ein in sich geschlossenes Projekt sein. Es ist jedoch ebenso möglich, dass die Projektidee als ergänzender (aber auch für sich stehender) Baustein an Strukturen bestehender Maßnahmen anknüpft und verstärkende Synergien generiert. Um die Zielgruppe direkt zu erreichen kann die Einbeziehung bestehender Netzwerkpartner:innen bzw. Strukturen (Jugendfreizeiteinrichtungen, Sportclub o.ä.) sinnvoll sein.
Das zu entwickelnde Format soll nachhaltig angelegt sein und selbsttragende Strukturen beinhalten, sodass es auch nach Projektende angeboten, genutzt und disseminiert werden kann.
Wünschenswert aber optional ist die Einbindung der Finanzbildungs-App Budget+plus der Deutschen Stiftung Verbraucherschutz und der dazugehörigen Lernmaterialien.

 

Finanzierung

Die Deutsche Stiftung Verbraucherschutz finanziert das Projekt mit einer Projektförderung von 100.000 €.

Fristen und Fördersummen

  • Bewerbungsfrist: 17. Mai 2024
  • Auswahl der Projekte: Mai/ Juni 2024
  • frühester Projektstart: ab Juli 2024
  • Projektlaufzeit: mindestens 12 Monate
  • Projektförderung: 100.000 €

 

Hinweise zur Antragsstellung

 

Förderbedingungen und Antragsverfahren

  • Die maximale Höhe der Förderung beträgt 100.000,00 €.
  • Wünschenswert ist ein angemessener Eigenanteil der geförderten Organisation, der auch im Finanzplan abgebildet wird.
  • Antragsberechtigt sind der Verbraucherzentrale Bundesverband e. V. und seine Mitgliedsorganisationen (s. Förderleitlinien, S. 3f).
  • Ein Projekt kann auch von mehreren Organisationen im Verbund durchgeführt werden, wobei in diesem Fall eine Organisation als zentraler Ansprechpartner die Antragstellung und die Koordinierung des Verbundprojektes übernimmt. Aus dem Projektantrag müssen die Aufteilung der Projektverantwortlichkeiten und die Verwendung von Projektmitteln der teilnehmenden Organisationen hervorgehen.
  • Die Fördermittel werden nach erfolgter Antragsstellung (s. Antragsvorlage), Antragsprüfung und bei positivem Bescheid durch die Deutsche Stiftung Verbraucherschutz als Fehlbedarfsfinanzierung gewährt.
  • Im Antrag ist darzulegen, wie und von wem das Projekt durchgeführt wird und inwiefern das Vorhaben bundesweite Ausstrahlung hat. Ein detaillierter Finanzplan ist dem Antrag beizufügen. Bitte nutzen Sie die Antragsvorlage inkl. der Vorlage für den Finanzplan unter  https://www.verbraucherstiftung.de/foerderung.
  • Nutzen Sie gern die Möglichkeit eines Austauschgesprächs im Vorfeld Ihrer Antragstellung. Wenden Sie sich hierfür an luise.will@verbraucherstiftung.de.

 

Den unterschriebenen Antrag senden Sie bitte postalisch oder per E-Mail als PDF an:

Deutsche Stiftung Verbraucherschutz
c/o Verbraucherzentrale Bundesverband e. V.
Rudi-Dutschke-Str. 17
10969 Berlin

info@verbraucherstiftung.de

 

Voraussetzungen für eine Förderung

  • Antragsstellung bei der Deutschen Stiftung Verbraucherschutz
  • Beachtung der Förderleitlinien der Stiftung
  • Antragsberechtigung (förderberechtige Organisation entsprechend der o.g. Förderleitlinien)
  • Bewilligung durch die Deutsche Stiftung Verbraucherschutz

Bei Fragen wenden Sie sich an Luise Will, kommissarische Geschäftsführerin Deutsche Stiftung Verbraucherschutz: luise.will@verbraucherstiftung.de,  Telefon: 030 258 00-287. Sehr gern bieten wir Ihnen ein Austauschgespräch im Vorfeld Ihrer Antragstellung an.

Weitere Informationen zur Förderung der Deutschen Stiftung Verbraucherschutz finden Sie unter https://www.verbraucherstiftung.de/foerderung.

 

BITTE BEACHTEN, DASS NUR DIE OBEN GENANNTEN ORGANISATIONEN FÖRDERBERECHTIGT SIND!

Förderausschreibung | PDF