Energiebildung für ukrainische Geflüchtete
Steigende Energiepreise erschüttern Verbraucher:innen, doch fast jede:r hat ein paar Sparmaßnahmen in petto. Aber was ist, wenn man die Kniffe des Energiesparens nicht kennt? So geht es vielen ukrainischen Geflüchteten, weil Energieversorgung in der Ukraine bis vor dem Krieg völlig anders erfolgte als in Deutschland. Mit einen Medieninformationsprojekt sollen ukrainische Verbraucher:innen in Deutschland auf ukrainisch und russisch für ressourcensparenden Umgang mit Energie sensibilisiert und vor einer drohenden Schuldenfalle bewahrt werden.
Seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine sind über eine Million Menschen nach Deutschland geflüchtet. Für den Großteil dieser Menschen war Energiesparen bislang ein untergeordnetes Thema, da die Ukraine sich in der Vergangenheit vollständig selbst mit Energie versorgen konnte und die Kosten äußerst gering waren. Exorbitante Energiepreise hierzulande erfordern von allen Bürger:innen einen besonders bewussten und sparsamen Konsum mit den Energieressourcen. Leicht gesagt - schwer getan: insbesondere wenn man sich mit grundlegenden Informationen zu Strom und Heizen noch kaum beschäftigen musste und eine Sensibilisierung für einen sparsamen Verbrauch fehlte.
Ukrainische Verbraucher:innen sollen für einen ressourcenschonenden und kostensparenden Umgang mit Energie sensibilisieret werden. Während die kalte Jahreszeit vor der Tür steht und die Energiekosten immer weiter steigen, ist es nun wichtig, die geflüchteten Ukrainer:innen mit Informationen rund um das Thema Energie zu versorgen, sie vor Kostenfallen zu warnen und ganze Familien vor hoher Überschuldung zu schützen.
Um die neue Verbrauchergruppe mit Energiesparmaßnahmen vertraut zu machen, setzt die Verbaucherzentrale Brandenburg (VZBB) ein ukrainisch- und russischsprachiges Informationsprojekt um. Animierte Videoproduktionen und digitale Infotexte fokussieren ausgewählte und im Alltag relevanten Energiefragen. Angefangen bei individuellen Energiesparmaßnahmen (wie Kochen mit Restwärme, Lüften, Lebensmittelkonsum- und lagerung, Heizen) über Vertragsabschluss und -kündigung, die Anbieterwahl in einem liberalisierten Energiemarkt, Tarife bis hin zu möglichen Kostenfallen wappnet das Informationsprojekt die Menschen mit Basiswissen zum Energieverbrauch.
Dabei steht eines ganz klar im Zentrum: Energiebildung muss diejenigen erreichen, die sie benötigen. Deshalb tritt das multikulturelle und mehrsprachige Team an die Ukrainer:innen mit den Materialien in den Sprachen heran, die sie sprechen (Ukrainisch und Russisch) bezieht die digitalen und strukturellen Netzwerke in die Verbreitung ein, in denen die Geflüchteten verkehren. Die VZBB steht hier in enger Verbindung mit ukrainischen Verbände und Organisationen in Deutschland. Darüber hinaus knüpft nutzt das Energiebildungsprojekt Synergien mit dem vom BMUV finanzierten Bundesprojekt „Digi-Tools ohne Sprachbarrieren“, das bisher allgemeine Verbaucherinformationen auf Polnisch, Ukrainisch und Russisch veröffentlich hat.
Lesen Sie hier die Presseinformation zum Projektabschluss.