Nutzen der Verbraucherarbeit - Kosten-Nutzen-Analyse der allgemeinen Rechtsberatung
Das gab es noch nie: Im Rahmen eines Pilotprojekts haben die Verbraucherzentralen Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland auf den Euro genau ausgerechnet, was die von ihnen angebotene Rechtsberatung kostet – und was sie dem Ratsuchenden und dem Steuerzahler bringt.
Ein untergeschobener Vertrag, eine überhöhte Rechnung oder eine Dienstleistung, die mangelhaft ausgeführt wurde: Wer als Verbraucher ein Problem hat, kann sich an die Rechtsberatung der Verbraucherzentralen wenden. Sie wird bundesweit angeboten und hilft Privatleuten dabei, ihre Rechte als Verbraucher wahrzunehmen. Finanziert wird die Beratung durch Gebühren und Steuergelder. Dass dieses Geld gut angelegt und das Angebot wichtig und sinnvoll ist – davon sind die Verbraucherzentralen überzeugt. Doch wie groß ist der Nutzen tatsächlich? Das sollte eine Kosten-Nutzen-Analyse zeigen.
Für die Studie wurden 58 Beratungsgespräche exemplarisch ausgewertet. Untersucht wurden unter anderem Alter und Geschlecht der Ratsuchenden, die Gründe der Beschwerde sowie die Aktivitäten und die Erfolgswahrscheinlichkeiten der Rechtsberatung. Außerdem wurden Kosten und Nutzen in Relation zueinander gesetzt. Zu den Kosten zählen neben den Gebühren, die der Ratsuchende für die Beratung zahlt, auch staatliche Zuwendungen, die die Verbraucherzentralen von Städten und Ländern erhalten. Der Nutzen berechnet sich aus dem Streitwert und den Erfolgsaussichten der Beratung.
Fazit: Es lohnt sich – und zwar sehr. Der Nutzen, der dem Verbraucher durch die Beratung entsteht, ist etwa sieben- bis neunmal so hoch wie die Kosten, die sie verursacht. Und: Jeder Euro Steuergeld, der in die Beratung investiert wird, bringt 14 bis 17 Euro Nutzen für Verbraucher/innen.
Nur wer seine Rechte kennt, kann sie auch durchsetzen. Die unabhängige Rechtsberatung unterstützt Käufer, Kunden und Konsumenten dabei, ihre Interessen zu wahren – und das auf sehr wirksame und höchst effektive Weise. Davon profitiert nicht nur der, der tatsächlich in die Beratung kommt: Wenn berechtigte Interessen so häufig erfolgreich durchgesetzt werden stärkt das das Selbstbewusstsein von Verbrauchern im Umgang mit Unternehmen – und führt möglicherweise dazu, dass diese sich künftig weniger missbräuchlich verhalten.